Wird ChatGPT bzw. künstliche Intelligenz den Job als Programmierer ersetzen?

Hinweis: Dieser Beitrag wurde ohne Zuhilfenahme von KI oder Chatbots geschrieben.

Wenn du wie ich in der Entwicklung & Programmierung tätigt bist und die letzten Wochen und Monate ein wenig das Tech-Geschehen verfolgt hast, ist dir bestimmt eines aufgefallen: Diverse Anbieter haben KI-Chatbots (allen voran ChatGPT) herausgebracht und sind dabei, die Art und Weise wie wir Informationen konsumieren oder in Zukunft arbeiten werden, grundlegend zu verändern.

Nach einer anfänglichen Begeisterung über die Möglichkeiten, kam dann auch der besorgte Gedanke an die Zukunftssicherheit des eigenen Arbeitsplatzes.

Code-Beispiel werden schon gelöst

Diese Sorgen wurden noch verstärkt, als ich einige Code-Beispiele von ChatGPT habe lösen lassen. Die Geschwindigkeit und die Qualität der Lösungen (und das schon in dieser frühen Version dieser KI) waren verblüffend. Auch wie die KI verstanden hat, was man möchte, war erstaunlich.

Das war nicht in allen Fällen 100% korrekt oder das, was gewünscht war, wenn man aber schon ein wenig Ahnung von Programmierung hat und sich mal eben 100 Zeilen schreiben lassen kann, für die man wohl Stunden benötigt hätte, ist das enorm.

Die Tage und Wochen darauf hat mich die Erfahrung nicht mehr losgelassen und mein zukunftssicherer Job erschien auf einmal gar nicht mehr so unersetzbar.

Wieso Entwickler noch lange gebraucht werden

Nun aber zu den Punkten, wo ich meine, dass man als Entwickler trotzdem noch lange gebraucht wird:

  • Legacy Code: Es gibt in vielen Firmen noch Bestandscode, der auch weiterhin manuelles Eingreifen benötigen wird. Davon gibt es sehr viel da draußen. 😉
  • Erfahrung und Architektur: Ein erfahrener Entwickler versteht große Zusammenhänge und kann Anwendungen leichter wartbar aufbauen. Hier helfen kaum direkte Code-Snippets.
  • Erfahrung und Menschlichkeit: Ein guter Entwickler ist nie nur jemand, der stumpf Code versteht und runtertippen kann. Da gibt es noch eine Vielzahl an menschlichen Aspekten, die ein Team erfolgreich macht.
  • Hohe Spezialität: Je nachdem in welchem Fachbereich man unterwegs ist, wird man mit hoher Komplexität in Verbindung mit der Geschäftslogik konfrontiert. Das einem Chatbot beizubringen, erscheint nicht ganz einfach.

Wo ChatGPT jetzt schon hilft und die Produktivität steigert

Hier bin ich der Meinung, dass ChatGPT oder ähnliche Tools enorm helfen und mitunter tatsächlich Zeit (infolgedessen) Arbeitskräfte einsparen wird – durch die gesteigerte Produktivität:

  • Generischer Code: Manchmal ist Coding einfach eine mühsame und langwierige Arbeit, die viel Zeit frisst. Man schreibt das hundertste Mal die gleiche Logik, die man in der Vergangenheit schon einmal entwickelt und darauf keinen Zugriff mehr hat (Vergessenheit, Firmenwechsel etc). Hier kann man sich durchaus helfen und vieles generieren lassen.
  • Problemlösungen: Weiß man einmal nicht weiter, bleibt einem der Gang zu Google, StackOverflow etc. nicht erspart. Wenn man aber nun einen Helfer zur Seite hat, den man die Frage stellen kann und mit hoher Zuverlässigkeit einen Weg vorgezeigt bekommt, ist das sehr hilfreich.

Warnung an Junior-Devs

Für Junior-Devs bzw. Auszubildende sehe ich den Einsatz von Coding-Hilfstools als eher kritisch an. Wenn man beginnt sich Lösungen geben zu lassen, ohne die Sprache bzw. die Architektur gut verstanden zu haben, kann es durchaus zu Wissenslücken kommen, die sich irgendwann rächen könnten. Also: Verwendung mit Maß und Ziel und lieber einmal mehr selber schreiben, als zu generieren. Gerade am Beginn wird einem oft noch genügend Zeit gegeben, Lösungen zu finden.

Fazit

Man sollte die laufende Evolution solcher Tools auf jeden Fall im Auge behalten. Meiner Meinung nach sind wir noch weit (> 5-10 Jahre) davon entfernt, dass die tatsächliche Programmier-Tätigkeit eines Entwicklers ersetzt werden kann. Bei generischen Aufgaben unterstützt es aber schon sehr gut und erleichtert einem den Alltag.